Eine Erwähnung in „Neue Zürcher Zeitung“ (Dr. Karl Corino über Musil in Stuttgart)
Dr. Karl Corino veröffentlichte am 29. 7. 2018 in der Neue Zürcher Zeitung einen Artikel mit einem sensationellen Titel „Herr Musil wird niemals ein Ingenieur“.
Der Satz stammt von einem Brief (11. Febuar 1903) des Prof. Carl Bach an Prof. Alfred Musil, den Vater Robert Musils. In der „Briefbombe“ heißt, dass Herr Ingenieur Robert Musil vom Anfang an für technische Wesen im Ingenieurlaboratorium und der Materialprüfungsanstalt, deren Direktor Carl Bach war, beinahe kein Interesse zeigte. Carl Bach riet dem Vater Alfred, „ihn (Robert) eine andere Lebensbahn einschlagen zu lassen“.
Im Oktober 1902 kam Robert Musil in Stuttgart an, um sich bei Carl Bach als Ingenieur weiter auszubilden, weil der Vater Alfred Musil, der zweimal Rektor der deutschen TH Brünn war, dem Direktor Carl Bach seinen Sohn anvertraute. Robert absolvierte die dt. TH Brünn mit dem Diplom „sehr befähigt“ aber wollte nun Philosophie studieren und verlor Interesse für Technik. Es gab einige Auseinandersetzungen zwischen Robert und Carl Bach oder Robert und Eltern. Zwei Bestätigungen Carl Bachs (s. meinen vorligen Beitrag) entstanden wohl über diese Verhandlungen. Dr. Corino untersuchte inzwischen den Nachlass Carl Bachs im Archiv der Universtität Chemnitz, wo sein Sohn tätig war. Dank neu entdeckten Dokumenten ist nun die Situation Musils in Stuttgart überraschend klar geworden. Das wäre ein Beispiel für eine internationale Kooperation. Obgleich mein Teil ganz klein ist, freue ich mich, dass ein Japaner der Musil-Forschung etwas beitragen konnte. Ich danke Herrn Dr. Corino, dass er im Artikel erwähnt hat, dass die Dokumente von mir in Japan veröffentlicht wurden.